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Like2drive – wir testen das AutoAbo.

Ein Abo für eine Zeitung kennt man, auch Netflix haben viele von euch sicherlich im Abo – aber ein AutoAbo? Wie genau das funktioniert und welche Erfahrungen wir damit gesammelt haben wollen wir in einer Art Tagebuch für uns und euch dokumentieren.

Unsere Beweggründe für ein AutoAbo

Wir besitzen kein eigenes Auto, da wir in der Stadt leben und der öffentliche Nahverkehr hier sehr gut ausgebaut ist. Außerdem kostet ein Auto natürlich eine Menge Geld, dass wir sonst lieber für Flugreisen ausgegeben haben. In der aktuellen Situation mit Lockdown und Beschränkungen im Reiseverkehr fühlt man sich aber recht schnell eingesperrt und sucht nach einer Alternative um wenigstens Mikroabenteuer und kleine Ausflüge zu realisieren.

Wir haben uns also überlegt, wofür wir ein Auto wirklich nutzen würden. Stadtfahrten oder Einkaufstouren kommen für uns weniger infrage. Für uns wären eher Wochenendtrips und Ausflüge in Norddeutschland interessant. In den letzten Monaten haben wir solche kleineren Reisen mit dem Zug oder dem Mietwagen unternommen und sind dabei auf den Geschmack gekommen. Diesen Sommer wollen wir also wieder etwas mehr in der Natur sein und wünschen uns dafür ein Auto. Sicherlich hat jeder einen anderen Grund wofür er ein Auto benötigt. Individualverkehr ist nun mal sehr individuell.

Ein eigenes Auto müsste für uns folgende Kriterien erfüllen:
– Automatik (um sicher und entspannt fahren zu können)
– möglichst geringer Verbrauch (CO2 und Benzin)
– EURO6-Norm
– erhöhte Sitzposition und Bodenfreiheit (SUV oder Mini-SUV)
– genügend Platz im Kofferraum

Modell und Farbe sind uns egal, solange diese Kriterien erfüllt werden. Mit diesen Punkten im Hinterkopf haben wir uns auf die Suche gemacht, stießen dabei aber schnell an Grenzen. Ein Neuwagen kostet schnell um die 30.000 Euro, ein gebrauchter knapp über 10.000 Euro. Zu viel!

Ist Leasing eine Alternative?

Als weitere Möglichkeit gibt es noch das Leasing eines Neuwagens für einen relativ günstigen Kurs. Allerdings haben hier Gewerbetreibende einen klaren Vorteil. Wir als Privatpersonen zahlen meist mehr und können diese Kosten nicht steuerlich absetzen, der Gewerbetreibende aber schon. Außerdem muss ein Leasingfahrzeug fast immer Vollkaskoversichert werden, was den monatlichen Preis schnell nach oben treibt. Zusätzlich sind die Leasinglaufzeiten recht lang und gehen häufig erst bei 24 Monaten los. Da wir uns ungern an lange Verträge binden ist dies etwas, das wir nur mit Bauchschmerzen akzeptiert hätten.

Aktuell gibt es viele gute Hybrid-Fahrzeuge als Leasing-Angebot, die mit Elektro-Sonderprämien von mehreren tausend Euro gefördert werden. Allerdings verlangen die Anbieter meist eine Anzahlung in derselben Höhe.

Das Auto-Abo

Dennoch waren wir kurz davor uns mit diesen Punkten anzufreunden, und stießen dann auf das AutoAbo, eine recht neue Möglichkeit einen Wagen kurzfristig zu fahren und alle Kosten in einer monatlichen Rate gedeckelt zu haben. Flexibel und Planungssicher – das passt besser zu uns.

Als nächstes untersuchten wir also den Auto-Abo Markt, welche Anbieter gibt es und welche Vor- und Nachteile erwarten uns. Um es kurz zu sagen, es gibt eine Menge und die Unterschiede sind marginal. Aber das Konzept des Abos ist bei allen ähnlich.

Vorteile, die uns sofort überzeugt haben waren:
– 10.000 Kilometer in 6 Monaten (bei Leasing 10.000 pro Jahr)
– kurze Laufzeiten ab 3 Monate
– Alle Kosten in einer monatlichen Rate (auch Vollkasko und TÜV, GEZ, Werkstadtvertrag)

Nachteile, über die wir uns Gedanken machen:
– Monatsrate wirkt sehr hoch (ca. 300 im Monat)
– Wartezeit (meist 6-12 Wochen)
– Lieferkosten des Fahrzeugs (ca. 200 Euro pro Richtung)
– Reichen die Inklusiv-Kilometer?
– Zusatz-Kosten bei Rückgabe?
– Angst vor kleinsten Schäden

Recherche – welche Anbieter gibt es

Der Markt ist mittlerweile relativ groß und es gibt zahlreiche Anbieter, eine Aufstellung mit Vor- und Nachteilen sowie ungefähren Kosten und Inklusivleistungen findest du hier. Wir haben uns nach wenigen Tagen für Like2drive entschieden und vor Ostern eine Buchung getätigt.

31.03.2021 – Wir bestellen unseren Wagen.

Es gibt ein sogenanntes Blind-Date-Abo, bei dem man 4 Fahrzeuge vorgestellt bekommt und bei Bestellung nicht weiß welches man letztendlich erhält.

Das Wichtigste für uns, alle vier erfüllen unsere Vorgaben und würden zu uns passen. Es ist sogar möglich eins davon auszuschließen und so die Wahl weiter einzugrenzen. Wir schließen den Renault Capture für uns aus und drücken auf bestellen.

Als Nächstes füllen wir ein Formular mit Basis-Daten aus und hängen Bilder von Führerschein, Perso sowie 2 Gehaltsabrechnungen an. Denn die Bonität wird bei Bestellung geprüft.

Was haben wir bestellt:
– Ein Blinddate mit einem der folgenden Wagen:
+ Seat Arona FR
+ Ford Puma ST-Line
+ Skoda Kamiq
– 6 Monate inkl. 10.000 Freikilometern
– Vollkasko mit 750,- Selbstbeteiligung
– Lieferzeit 6-12 Wochen
Preis 279,- €/Monat

01.04.21 – Wir erhalten die Bestätigung.

Das ging fix, schon einen Tag später erhalten wir die Bestellbestätigung und einen Abholtermin in Osnabrück in KW22 – also noch 8 Wochen in der Zukunft. Dieser Termin kann sich natürlich noch verschieben, wir werden sehen. Welches Fahrzeug wir erhalten wissen wir noch nicht. Fakt ist aber, wer seinen Wagen im Sommer fahren will sollte bereits im Februar buchen.

Next Step

Wir warten jetzt also auf die Reservierung und berichten dann weiter, wie diese abgelaufen ist, und welches Fahrzeug ein Date mit uns bekommt. Mehr dazu dann hier auf diesem Blog.

29.04.21 – Unser Wagen ist reserviert.

Bisher läuft alles nach Plan und wie erwartet. Heute haben wir eine Bestätigung bekommen und unser Wagen steht fest. Aus dem Blind-Date wird nun also schon eine etwas genauere Kennenlern-Phase. Wir sollen einen Seat Arona FR bekommen. Von den drei Wagen die zur Auswahl standen der Kleinste, aber das ist gar nicht so schlecht. Hier schonmal ein kleiner Vorgeschmack:

Next Step

Wir müssen jetzt online einen Termin mit dem Dienstleister vereinbaren, um den Wagen abzuholen. Wann genau und in welchem Zeitraum steht alles auf einem PDF, das in der E-Mail hing. Zur Abholung müssen wir nach Osnabrück – einem gigantischen Autoumschlag-Platz.

19.05.21 – Wir haben ein Zugticket gebucht

Wir haben ein Ticket gebucht, um nach Osnabrück zu kommen. Morgens um 9 Uhr hin, dort das Auto so gegen 14 Uhr abholen. Und vielleicht treffen wir ja noch unsere ehemaligen Schiffs-Mitfahrer aus Malaysia dort wieder, wäre spannend. Ab dem 01.06. sollten wir also das Abo starten können und mit dem Seat umherdüsen dürfen. Aktuell öffnet sich Deutschland auch gerade wieder etwas mehr in Sachen Corona – und wir hoffen, dass wir dadurch auch mehr von dem Auto haben und vielleicht den ein oder andern Spot besuchen können, der aktuell geschlossen ist.

Next Step
Abwarten und Tee trinken, bis zum Abholtermin. Mehr gibt´s auch aktuell nicht zu tun.

01.06.21 – Wir holen unser Auto in Osnabrück ab

Nach langen Wochen des Wartens konnten wir den Tag der Abholung kaum erwarten. Heute war es dann endlich so weit, wir sind mit dem Zug von Hamburg nach Osnabrück und haben dort in einem Industriepark unseren kleinen Seat Arona abgeholt. Wir erwarteten einen weißen oder schwarzen Arona, bekommen haben wir einen in der Farbe ARONA – wie passend – als Laie könnte man dazu vielleicht dunkelgrau oder eben fast schwarz mit Tendenz zum blau sagen.

Zum Fahrzeug: Der Seat Arona FR ist an sich ein kleiner PKW, so einen richtigen SUV Charakter konnten wir noch nicht ausmachen. Vielleicht sitzt man ein paar Zentimeter höher als in einem normalen Wagen, aber der Unterschied scheint minimal. Der Kofferraum hat ohne zurückgeklappte Rückbank ein recht überschaubares Volumen. 4 Wasserkisten würden wohl reinpassen. Mit umgeklappter Rückbank wirds dann entsprechend mehr.

Die Sitze sind einem weichen Stoff bezogen und am Rand mit Kunstleder gefasst. Der Bezug wird im Sommer schnell zu einem Schwitzkissen. Im Winter mag dieser Bezug einen schön warm halten, aber bei Temperaturen um die 30 Grad kann auch die Klimaanlage kaum noch was ausrichten. Hier wurde wohl eher für kältere Länder konzipiert.

Ansonsten fährt sich der Kleine ganz gut und stabil. Stabiles Lenkrad, ruhiger Lauf und auch die Innengeräusche sind nicht übertrieben laut. Alles in allem kein Traumwagen aber ein netter Begleiter der uns hoffentlich an tolle Orte bringen wird.

Wir werden nun dokumentieren, wie viel uns das Auto kostet, was wir verbrauchen und auch welche kleinen und großen Überraschungen uns eventuell erwarten. Die erste Tankfüllung von 50 Euro – der Wagen hatte bei der Übernahme gerade mal 5 Liter intus – haben wir auf dem Weg nach Hause schon zur Hälfte wieder rausgehauen.

Unsere Kosten bisher

Nachfolgend findet ihr die bisher angefallenen Kosten für unser Auto-Abo – diese erweitern und ergänzen wir immer wenn etwas neues anfällt.

Gefahrene Kilometer / von inkludierten 7.200km6020 km
Tanken540 €
Like2drive Aborate (275 mtl.)1650 €
GESAMTKOSTEN:2200 €
Stand: 01.12.2021

01.12.21 Die Rückgabe

Alles hat ein Ende – so auch unser Auto-Abo. Die Rückgabe lief problemlos. Wir haben den Wagen wieder in Osnabrück abgegeben, vorher schön putzen und waschen, damit es keine Extra-Kosten gibt und dann ganz entspannt (10 Minuten zu spät) auf den Hof rollen. Ein TÜV-Prüfer schaut sich alles ganz genau an und findet jede noch so kleine Macke an eurem Fahrzeug. Bei uns war es ein mikroskopisch kleiner Kratzer an der hinteren Stoßstange. Doch dies fiel in die Kategorie „normale Abnutzung“ – kostet also nichts extra.

Wer also keine groben Patzer veranstaltet, wird hier auch nichts auszustehen haben. Wir können daher keine Aussagen dazu treffen, wie viel eventuelle Schäden kosten oder Arbeit verursachen.

Fazit

Du willst ein halbes Jahr einen Neuwagen fahren, ohne dich groß um Versicherungen zu kümmern? Das Ganze schnell und einigermaßen günstig verfügbar? Dann ist das Auto-Abo sicher eine gute Alternative zum Kauf. Außerdem kannst du so auch ausgiebig ein spezielles Modell testen.

Wir sind mit der Erfahrung super happy, haben in der Zeit einiges gesehen und ordentlich Kilometer gemacht. Auch, wenn wir noch mehr hätten fahren können – Sprit ist dieser Tage ja nicht billig.

Falls du dich nun für so ein Auto-Abo interessierst, empfehlen wir dir einen Vergleich der verschiedenen Anbieter auf der Seite von Abo-Checker.com/de oder auf www.abofahren.de – Dort werden alle Anbieter miteinander vergleichen und du findest das für dich passende Angebot. Like2Drive war für uns damals das beste Angebot – besonders das Blind Date hat uns hier viel Geld gespart. Allerdings sind die aktuellen Preise 100 Euro, über dem, was wir bezahlt haben. Dabei sollte man doch denken, dass mit zunehmendem Wettbewerb hier eine Abwärtsspirale einsetzt.

Vergleichen lohnt sich also.

Welche Erfahrungen hast du mit dem Auto-Abo gemacht? Schreib uns gern in die Kommentare, was du erlebt hast und was dir passiert ist.

Viel Spaß mit deinem Auto!
Santa und Daniel

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