Die Schweiz gilt als eines der schönsten Länder der Welt. So schön, dass das Wort „Schweiz“ zu einem Synonym geworden ist, um einen Ort zu beschreiben, der atemberaubende Berge, unberührte Seen und absolute Schönheit hat. Es gibt unzählige Orte auf der Welt, die sich selbst mit der Schweiz vergleichen. Doch wie ist die wahre Schweiz? Was kannst du hier sehen und was erwartet dich?

Wir waren mal wieder eine Woche in der Schweiz unterwegs und erzählen euch in diesem Beitrag von unseren Erlebnissen, den Orten, die wir gesehen haben und nennen euch auch ein paar Vorteile, die eine Reise in die Schweiz im Monat April haben kann.

Aber natürlich gibt es auch ein paar Nachteile, die wir nicht verschweigen wollen. Grüezi mitenand – los gehts.

Unsere Anreise

Du hast von Deutschland aus viele Möglichkeiten, um in die Schweiz zu reisen. Mit dem eigenen Auto, per Bahn, oder mit dem Flugzeug. Wir flogen diesmal von Riga nach Zürich, um 7 Tage Schweiz zu erleben. Unsere Unterkunft befand sich am Züricher See. Jeden Tag fuhren wir in alle Himmelsrichtungen zu interessanten Zielen – wir hatten vorher einiges mehr herausgesucht, aber das Wetter und die Jahreszeit haben uns dann doch schnell erklärt, dass es eben manchmal doch nicht so läuft wie man will. Aber dazu später mehr.

Unterkünfte in Zürich

Unsere Ziele

Auf der nachfolgenden Karte haben wir euch zunächst einmal alle Ziele zusammengefasst, die wir in dieser Woche gesehen haben. Man unterschätzt schnell, wie groß die Schweiz eigentlich ist, und wir würden euch raten, euch nicht zu viele Ziele vorzunehmen. Die blauen Ringe symbolisieren die ungefähre Fahrzeit in Stunden vom Zürich-See aus, der erste Ring eine Stunde, der zweite – richtig – zwei Stunden. Durch Regen, Schnee und Stau kann dies natürlich variieren.

Tag 1 – Ponte dei Salti

Das Wetter war direkt am ersten Tag gegen uns, also haben wir uns auf den langen Weg Richtung Tessin aufgemacht, wo es laut Wetter-App etwas besser aussah. Da wir verschiedene Routen geplant hatten, um auf alles vorbereitet zu sein, war es für uns recht einfach auf dies oder jenes Ziel auszuweichen. Die Ponte dei Salti liegt im Verzasca-Tal und ist ein recht beliebtes Ausflugsziel. Im Sommer springen ganz Mutige von der Brücke direkt in den eiskalten, glasklaren Fluss. Die Brücke stammt aus dem 17. Jahrhundert und hat mit Römern nichts zu tun, auch wenn viele sie als „Römerbrücke“ bezeichnen.

In der Nähe befindet sich der Lago Maggiore – also lohnt sich die Region doppelt für einen Ausflug.

In der Nähe: Cascada La Froda

Falls ihr nach der Brücke noch Zeit und Lust habt, folgt einfach der Straße weiter Richtung Norden bis nach Sonogno, dort findet ihr einen Parkplatz, von dem aus ihr weiter zum Cascata La Froda laufen könnt. Vorbei an den typischen Steinhäusern der Region, die nun Hotels und Restaurants beherbergen, kommt ihr nach einigen Minuten am Wasserfall an. Hier gibt es einen Weg nach oben, den ihr unbedingt nehmen solltet. Nicht nur die Aussicht ist lohnenswert, auch die kleine Holzbrücke und der anschließende Blick auf den Wasserfall sind diesen kleinen Umweg wert.

Tag 2 – Seealpsee im Appenzeller Land

Der Seealpsee sollte eigentlich eine leichte Wanderung sein, die wir bequem vom Parkplatz in der Nähe starten können. Doch der erste Aufstieg ist schon recht steil und wir waren froh als wir endlich am See waren – rechnet hier mit 40 Min. bis eine Stunde pro Richtung ein.

Der See liegt zwischen den Bergen im Appenzeller Land auf 1,140 m, und dient als Energiequelle für das Wasserkraftwerk in der Region. Oberhalb des Sees kannst du auch ein weiteres Highlight besuchen, das Wildkirchli und das bekannte Restaurant Aescher, welches in der Felswand liegt.

Während unseres Aufenthalts war, leider Revision, sodass die Gondel auf die höher gelegene Alm nicht fuhr – also blieb uns nur die Wanderung zum See. Bedenkt das also bei eurer Reise im Frühling – viele Sehenswürdigkeiten und Restaurants könnten in dieser Zeit nicht zugänglich sein, da die Gondeln in der Zeit gewartet werden, um sie für den Sommerbetrieb fit zu machen. Vorteil ist aber, ihr seid fast allein am See.

Du kannst auch viele Wanderungen in die höher gelegenen Regionen unternehmen, aber beachte bitte, dass es gerade im Frühjahr zu Lawinenabgängen kommen kann. Auch wir haben vor Ort solche Abgänge miterlebt.

Hinweis: Im Frühling musst du ab ca. 1,200 Meter Höhe mit Schnee rechnen – Such dir deine Wanderungen und Reiseziele also nicht nur nach schönen Bildern aus, sondern schau dir auch an, wie hoch diese Ziele liegen.

So kommt ihr hin: mit dem Auto zum Parkplatz Wasserauen, oder mit der Bahn von Appenzell nach Wasserauen.

Tag 3 – Aareschlucht West

Die Aareschlucht war wohl eines der Highlights unserer Schweiz-Tour. Für 10 Franken Eintritt kommt man hier in einen ausgebauten Canyon mit vielen Aussichtspunkten. Die Aareschlucht ist etwa 1,400 Meter lang und an einigen Stellen bis zu 200 Meter tief. Es gibt einen gut ausgebauten Wanderweg, der durch die Schlucht führt und den Besuchern einen spektakulären Blick auf die tiefen Schluchten und Wasserfälle bietet.

Man läuft auf Stegen über den Fluss oder durch Tunnel im Fels. Im Sommer kann man noch in den breiteren Teil der Schlucht gehen. Als wir im April dort waren, war dieser Teil jedoch gesperrt und wir konnten nur den Westteil besuchen. Wir fanden diesen Teil dennoch interessanter, da die Felsen hier dichter aneinander stehen und das Erlebnis der Wanderung durch eine enge Felsschlucht noch besser zur Geltung kommt. Alle Informationen zur Anreise und den Öffnungszeiten findet ihr auf der Website der Aareschlucht: www.aareschlucht.ch

So kommt ihr hin: Vor dem Besuchergebäude ist ein großer Parkplatz – mit der Bahn solltet ihr nach Meiringen Alpbach fahren und den Rest zu Fuß gehen.

Lauterbrunnen

Wenn es einen Ort in der Schweiz gibt, der wie Disneyland ist, dann wohl Lauterbrunnen. Selbst in der regnerischen Jahreszeit waren hier Scharen von Touristen aus Asien. Der Himmel war bespickt mit Drohnen. Zu sehen gibt es Wasserfälle und jede Menge Hotels.

Lauterbrunnen befindet sich in der Nähe von Interlaken und Grindelwald, in der Region gibt es also noch einiges mehr zu sehen. Highlight sind die zahlreichen Wasserfälle im Tal – z.B. der Staubachwasserfall -, und die atemberaubenden Aussichten rund um das Tal. Wenn ihr Zeit habt, solltet ihr auf die Berge hier gehen, um Lauterbrunnen von oben zu erleben. Wenn ihr die Augen Richtung Himmel haltet, seht ihr vielleicht auch einige Base-Jumper oder Paraglider, die sich hier von den Felsen stürzen.

Auch die höchste Bahnstrecke Europas könnt ihr von hier aus ansteuern, sie befindet sich in 3,454 Meter Höhe auf dem Jungfraujoch. Zieht euch warm an – dort oben liegt Schnee.

Ebenfalls in Lauterbrunnen befindet sich das Schilthorn auf 2,970 Metern – per Gondel geht es ganz bequem nach oben, von wo aus du weit in die Schweizer Berge blicken kannst. Über eine Glasbrücke kannst du dich durch die Berge bewegen und viel Zeit mit genießen, essen, oder wandern verbringen.

Tipp: Bevor du auf einen Berg fährst, prüfe vorher auf Webcams, ob die Sicht einigermaßen klar ist. Die meisten Berge haben Webcams in der Nähe oder direkt auf der Spitze. Hier z.B. die Webcam auf dem Schilthorn.

Trümmelbachfälle

Ein Wasserfall in einem Berg, mit Treppen zugänglich gemacht, ist wohl eines der coolsten Dinge, die Lauterbrunnen zu bieten hat und damit auch einzigartig in Europa ist. Man zahlt 14 Franken Eintritt und wird dann mit einem Tunnel-Lift – auf Schienen – in den Berg hinaufgebracht. Allein diese Fahrt fühlt sich schon sehr besonders an. Im Berg selbst donnert das Wasser an dir vorbei ins Tal und lässt dich seine Kraft spüren. Die Wände scheinen zu vibrieren und du bist umgeben vom Gestein des Berges. Eine tolle Erfahrung. Mehr dazu erfahrt ihr auf der offiziellen Seite: www.truemmelbachfaelle.ch

Unterkünfte in der Region Lauterbrunnen/Luzern

Tag 4 – Pilatus

Mit knapp 60 Franken pro Person wohl einer der teuersten Ausflüge, den wir gemacht haben, aber ein spektakulärer Ausblick, den man ohne Seilbahn wohl so leicht nicht erleben könnte. Oben steht man auf 2,128 Metern und mit etwas Glück hat man auch klare Sicht. Das hier oben ein Hotel steht ist wohl auch erwähnenswert, denn vielleicht hast du Lust den Sternen ganz nah zu sein oder morgens das Alpenglühen aus deinem Bett zu beobachten. Die Region lädt auch zum Wandern ein und es gibt rund um den Berg einige Attraktionen.

Wie ihr hinkommt: Die Gondel startet in Kriens – dort findet ihr auch einen Parkplatz

Bürgenstock

Auf dem Bürgenstock befindet sich neben einem großen Luxushotel auch der Hammetschwand-Lift, der mit 150 Meter höchste frei stehende Freiluft-Aufzug Europas aus dem Jahr 1905, mit dem du weit über den Vierwaldstättersee blicken kannst. Allein die Wanderung zum Lift ist schon beeindruckend. Aber wir hatten etwas Pech und der Lift war während unseres Aufenthalts geschlossen, weil es einen Felsabbruch gab. Nun ja, nächstes Mal.

Falls du eine besondere Übernachtung wünschst, schau dir das Hotel Bürgenstock einmal an. Sicher kein günstiges Vergnügen, aber zu der Zeit als wir da waren, war das Hotel voll.

Wie kommst du hin: Einfach diesen Parkplatz ansteuern

Luzern

Wenn du schon mal in der Nähe bist, kannst du natürlich auch einen Abstecher nach Luzern machen. Hier befindet sich die weltbekannte Kapellbrücke. Sie stammt aus dem Jahr 1270 und ist damit die älteste Holzbrücke Europas. 110 dreieckigen Malereien schmücken die Brücke im Inneren und geben dir einen Einblick in das Leben und die Zeit von Luzern im Mittelalter.

Den Luzerner See kannst du mittels Bootstour erkunden und dir die Stadt ganz bequem vom Wasser aus anschauen.

Tag 6 – Glarus und der Gigerwald-See

Wieder mal ein Tag im Regen, also eine weitere Planänderung – diesmal fahren wir in den Ort Glarus, vorher machen wir aber noch einen Abstecher Richtung Gigerwald, wo es einen schönen See (den Gigerwald-See) zwischen den Bergen geben soll.

Wir kommen aber nur bis zum Mappragg See und nach Tamina, da der Weg zum Gigerwald leider gesperrt war, ABER – wir fanden noch folgende Spots fürs nächste Mal, oder für euren Aufenthalt in der Region.

Da wäre zum ersten der Stellplatz Dunkler Stein, wenn ihr also mit eurem Wohnmobil unterwegs seid, ist das ein richtig schöner Campingspot direkt am Fluss mit Feuerstelle, den ihr direkt per App bezahlen könnt. In der Nähe gibts wieder viel Natur zu entdecken.

Als Zweites haben wir die Tamina-Schlucht gefunden, wohl so ähnlich wie die vorgestellte Aareschlucht weiter oben, aber eben eine Alternative, die vielleicht nicht ganz so bekannt ist.

Und von diesem Aussichtspunkt habt ihr eine tolle Sicht in die Berge in Richtung Tamina-Brücke. Ihr seht also, auch wenn nicht alles nach Plan läuft, kann man schöne Orte finden, die es sich lohnt vielleicht nochmal anzusteuern.

Glarus

Glarus hat dieses ganz besondere Schweiz-Gefühl, ein kleiner Ort umgeben von steilen Bergen. Falls ihr in der Region seid, schaut euch hier auf jeden Fall mal um. Glarus ist sicher kein Touri-Hotspot, aber ist dennoch so beeindruckend schön, weil man den Bergen eben so nah ist.

Oberhalb des Ortes gibt es den Klöntalsee und daneben direkt einen Wasserfall. Für Bergwanderer sicher eine Region als Ausgangsbasis für die ersten Wanderungen in luftige Höhen.

Tag 7 – Rheinfall

Von einem kaum besuchten Ort zu einem Touristen-Magnet, aber dennoch beeindruckend und vielleicht einen Abstecher wert, bevor ihr die Schweiz wieder verlasst. Wir hatten kurz vor unserem Flug zurück noch etwas Zeit und haben diese hier verbracht. Der Rheinfall gilt als einer der drei größten Wasserfälle Europas und ist schon ein imposanter Anblick, den man einmal im Leben gesehen haben sollte. Es gibt die Möglichkeit, mit Booten ganz nah an die Fälle zu fahren und diese so hautnah zu spühren. Wer es etwas gemütlicher mag, kann sich den Wasserfall aus allen erdenklichen Perspektiven anschauen.

Fazit und weitere Tipps

Wie ihr gesehen habt, haben wir ziemlich viel Regen und schlechtes Wetter gehabt, aber auch einige sonnige Stunden auf Bergen erlebt. Falls ihr euch also für eine Reise in die Schweiz im Frühjahr entscheidet, rechnet damit, dass es ähnlich wie bei uns sein könnte. Dennoch sind die Ziele natürlich auch für den Sommer interessant, dann aber voller. Es gibt noch unzählige Ziele, die wir euch empfehlen könnten, aber die wir leider nicht angesteuert haben, weil das Wetter eben zu schlecht dafür war. Zermatt und das Matterhorn bleiben also noch etwas länger auf unserer Liste der Orte, die wir noch sehen müssen.

Dass eine Reise in die Schweiz nicht nur schön, sondern auch teuer ist, sollte sich inzwischen hinlänglich bekannt sein, dennoch möchten wir euch ein paar Tipps mit auf den Weg geben, die euren Aufenthalt etwas günstiger machen könnten.

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Schweiz

Falls du noch weitere Sehenswürdigkeiten benötigst und dir unsere Tipps noch nicht reichen, dann haben wir dir hier eine Liste zusammengestellt mit weiteren Orten, die du dir in der Schweiz anschauen kannst.

Sehenswürdigkeit	Art der Aktivität	Region
Rheinfall	Naturwunder, Schifffahrt	Schaffhausen
Matterhorn	Wandern, Skifahren	Zermatt
Schloss Chillon	Mittelalterliches Schloss, Geschichte	Montreux
Jungfraujoch	Gletscherwanderung, Panoramabahn	Berner Oberland
Bernina Express	Panoramabahn, Winteraktivitäten	Graubünden
Kapellbrücke	Historische Brücke, Aussichtspunkt	Luzern
Vierwaldstättersee	Schiffsfahrt, Aussichtspunkt	Zentralschweiz
Oeschinensee	Wandern, Skifahren	Kandersteg
Grossmünster	Kirche, Historische Stätte	Zürich
Altstadt von Bern	Historische Stätte, Stadtbesichtigung	Bern
Verzascatal	Naturwunder, Wandern	Tessin
Gornergrat Bahn	Panoramabahn, Aussichtspunkt	Zermatt
Schloss Thun	Mittelalterliches Schloss, Aussichtspunkt	Thun
Kathedrale Notre-Dame	Historische Stätte, Architektur	Lausanne
St. Beatus-Höhlen	Höhlen, Naturwunder	Interlaken
Staubbachfall	Naturwunder, Aussichtspunkt	Lauterbrunnen
Schloss Greyerz	Mittelalterliches Schloss, Geschichte	Greyerz
Drei Burgen von Bellinzona	Mittelalterliche Burgen, Geschichte	Bellinzona
Stiftsbezirk St. Gallen	Historische Stätte, Bibliothek	St. Gallen
Kloster St. Johann Müstair	Kloster, Geschichte	Müstair
Gotthardpass	Straße, Aussichtspunkt	Tessin
Schweizerischer Nationalpark	Naturreservat, Wandern	Engadin
Weinberg-Terrassen von Lavaux	UNESCO Weltkulturerbe, Weinregion	Genfersee-Region
Rheinschlucht	Naturwunder, Wandern	Graubünden
Murten	Historische Stätte, Stadtbesichtigung	Murten

Wir hoffen, dass euch diese Reiseziele und Tipps ein bisschen als Inspiration dienen und würden uns freuen, wenn ihr uns berichtet, was euch geholfen hat oder wo ihr letztendlich hingefahren seid.

Viel Spaß in der Schweiz und bei eurem Abenteuer in den Bergen.

Santa und Daniel